Gallowayzucht - Kronenhof

Geschichte und Rassebild der Galloways

 

Die Galloways gelten als die älteste Rinderrasse Großbritanniens. Römer berichteten nach Eroberung der britischen Inseln von schwarzen, hornlosen Rindern und rühmten die Vorzüge des Fleisches.

In einem schriftlichen Zeugnis aus dem Jahr 1249 kann man nachlesen, dass seit Anfängen der Besiedlung Schottlands schwarze Rinder in großer Zahl gehalten wurden.


Aufzeichnungen des 18. Jahrhunderts geben Auskunft über Herkunft und Werdegang der Galloways. ( MC GRAE o. Jahresang.):“ In Northumberland und Lanarkshire wurden die Überreste zweier unterschiedlicher Rassen gefunden, von denen die ersteren mittellange Hörner haben, die letzteren dagegen hornlos sind.“

Die heutigen Nachfahren der Rassen mit Hörnern ( Chillingham-Rinder) so nimmt man an, sind die Devons, Sussex, Herefords und Highlinds, während die Nachkommen der hornlosen Rasse ( Chatelherault-Rinder) Galloway, Angus, Suffolk und Norfolk sind.

Der Name Galloway weißt auf eine Region Schottlands hin, die denselben Namen trägt. Vor dem Mittelalter war „Galloway“ ein Fürstentum im Südwesten Schottlands und hatte eine Ausdehnung „bis zum Firth of Forth bei Edingburgh und schloss weite Teile von Ayrshire, Lanark, Renfew und Dumfrieshire ein!“

( Zoellner 1984) Dieser Landstrich – die Wiege der Galloways – ist durch sein hügeliges Relief und durch hohe Niederschläge von Regen und Schnee gekennzeichnet.

Die Galloways sind eine Rasse, die über jahrhundertelange Zucht an die besonderen Erfordernisse des schottischen Hochlandes angepasst wurden. Ein Zuchtverband mit Herdbuchführung besteht seit 1877. 1883 

wurden Richtlinien für das Erscheinungsbild( Exterieur) von Galloway aufgestellt und im Laufe der Jahre immer wieder angepasst.

Bis vor etwa 39 Jahren (1973) war diese Rasse hierzulande nur einigen Experten bekannt. Inzwischen haben sie mit ihrem angenehmen Temperament gepaart mit Genügsamkeit und Robustheit die deutschen Grenzstandorte wie Magerweiden und Brachflächen erobert.

Es sind genügsame, langlebige, stark herdenorientierte, außerordentlich friedfertige Tiere, die ausgeprägte Naturinstinkte und hervorragende Muttereigenschaften besitzen. Sie sind robust und widerstandsfähig und können somit das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Wobei schon darauf geachtet werden sollte, dass die Tiere einen Unterstand, sowohl auch einen ordentlichen Futterstandort vorfinden. Das Galloway vererbt die Leichtkalbigkeit sowie die Hornlosigkeit. Die Muttertiere bekommen ihre Kälber (meist) problemlos zur Welt, das Kalb läuft ca. 8-10 Monate bei der Mutter mit und ernährt sich von deren Milch. Je älter das Kalb wird frisst es als Ergänzung Gras, Heu und Grassilage mit. Schließlich macht die Mama es ja vor!!!

Die Galloway`s sind ausgezeichnete Futterverwerter und in der Lage mit natürlichem Futter wie Gras (oft auf Naturschutzflächen), Heu, Grassilage und Stroh ein qualitatives, hochwertiges, sehr gesundes und schmackhaftes Fleisch zu produzieren. Durch schonenden Verbiss (rupfen statt beißen) und schonenden Tritt ( breite Klaue ) verbessert sich die Weidequalität innerhalb weniger Jahre. Dies drückt sich in einem vermehrten Anteil und Vielfalt wertvoller Kräuter, vor allem in einer Zunahme der Leguminosen ( Klee ) aus.

Die Schlachtreife wird mit ca. 24 Monaten erreicht, die Bullen haben dann ein Gewicht von 450 – 500 kg.

Das Fleisch ist zart, rotfleischig, natürlich gewachsen, gut marmoriert und wohlschmeckend von den weniger hochwertig bis zu den hochwertigen Stücken. Der Anteil des verkaufsfähigen Fleisches liegt bei 72%, der Anteil der hochwertigen Fleischpartien bei 44,42 %.

Aus diesen Ergebnissen geht hervor, dass die Werte des Gallowaybullen teilweise ebenbürtig sind oder sogar höher liegen, als die der anderen Rassen.